Nützliche Tipps

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Raumklima

Ein Klavier ist wie ein wertvolles altes Möbelstück.
Es sollte nach Möglichkeit nicht durchgehend direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein. Ein Raumklima mit einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 45% und 65% und einer Temperatur zwischen 18 und 24 Grad Celsius ist am günstigsten. Also eigentlich genau so wie es auch für den musizierenden Menschen am angenehmsten ist. Da das Klavier zum überwiegenden Teil aus Naturprodukten wie Holz, Filz und Leder besteht, können diese bei zu großer Trockenheit Risse bilden und auch der früher häufig verwendete Knochenleim verliert seine Haltbarkeit. Bei zu großer Feuchtigkeit hingegen ziehen die Materialien Wasser und quellen auf, wodurch die mechanische Funktion eingeschränkt werden kann. Am ungünstigsten sind dabei allzu große Schwankungen der Temperatur oder der Luftfeuchte.
Ein Hygrometer hilft bei der Kontrolle des Raumklimas und ist auch sehr nützlich für den ganzen Wohnbereich.
Abhilfe bei zu trockener Raumluft bringt ein Luftbefeuchter. Alte Hausmittel wie Wasserschalen auf dem Heizkörper sind meist nicht effektiv genug.
Bei zu feuchter Luft besonders in den Sommermonaten hilft Stoßlüften in den frühen Morgenstunden oder später am Abend, wenn die Außenluft nicht so warm ist und deshalb nicht so viel Feuchtigkeit in sich trägt.

Die ultimative Lösung bei Problemen mit starken Schwankungen der Luftfeuchtigkeit bietet der Einbau eines Klimakontrollsystems in Ihr Klavier oder Ihren Flügel. Dieses misst ständig den Feuchtigkeitsgehalt der Luft im Instrument und reguliert diesen bei Bedarf automatisch. Somit wird unabhängig von der Umgebungsluft immer ein optimales Mikroklima in dem Instrument erzeugt.
Dadurch lässt sich bei Bedarf auch die durch eine starke Fußbodenheizung erzeugte Trockenheit ausgleichen.

Aufstellort

Lange Zeit galt der Grundsatz ein Klavier nach Möglichkeit nicht an eine Außenwand zu stellen.
Bei den heutigen modernen Isolierungen ist das nicht mehr ganz so eng zu sehen. Direkt neben einen Kamin oder etwa halb vor die Heizung sollte es aber immer noch nicht gestellt werden und zwar aus den oben unter dem Punkt Raumklima schon erwähnten Gründen.
Aus akustischen Gesichtspunkten steht ein Flügel mitten im Raum am besten, mit zum Zuhörer hin geöffneten Deckel. Auch ein Klavier klingt noch besser, wenn es seitlich nicht ganz so eingebaut ist, weil sich der Ton bei einem Instrument mit einem so großen Resonanzkörper dann leichter entfalten kann.

Reinigung und Pflege

Das gesamte Äußere lässt sich am besten zuerst mit einem Staubwedel abstauben, da hiermit auch härtere Körner schonend entfernt werden, die sonst zu Kratzern führen könnten. Danach ist für den Korpus ein wirklich hochwertiges Mikrofasertuch mit einem milden Poliermittel geeignet, um sowohl Verschmutzungen zu beseitigen, als auch der Oberfläche zu neuem Glanz zu verhelfen und diese zu versiegeln. Die Tastatur säubert man mit einem ganz leicht angefeuchteten Tuch.
Das gesamte Innere reinigt bitte bei Bedarf der Klavierbauer, da man dabei genauso viel falsch wie richtig machen kann.

Stimmung und Wartung

Ein Instrument will gespielt werden.
Dann bleibt die Mechanik in Bewegung und dadurch länger gut gängig als wenn sie zu lange steht.
Natürlich nutzt sich so ein bewegtes Instrument auch allmählich ab, aber das dauert.
Hauptverschleißteil sind bei einem Klavier verständlicherweise die Filzköpfe der Hämmer, da diese ja ständig auf die Saiten schlagen. Auch alle anderen Hebel der Klaviermechanik sitzen auf in Filz gelagerten Achsen und dieser unterliegt somit einer gewissen Abnutzung.

Ganz einfach einmal im Jahr einen ausgebildeten Klavierbauer das Instrument begutachten und stimmen lassen.
Ja, ein Klavierbauer ist auch der beste Fachmann für die Stimmung des Instrumentes, denn dieser lernt das Klavierstimmen im Rahmen seiner Ausbildung und kann gleichzeitig eben auch auf den Zustand einen Blick werfen und gegebenenfalls Ausbesserungen und Reparaturen vornehmen. Der Beruf des reinen „Klavierstimmers“ ist nämlich zulassungsfrei und daher nicht geschützt.